Nein und Fein oder die Unsinnigkeit von sog. Markerwörtern
- marionhoeft

- 15. Juli
- 2 Min. Lesezeit

Wenn Worte die Sprache der Hunde wären, würden sie nicht bellen.
Seit Jahrzehnten hält sich hartnäckig der Glaube an die Wirksamkeit von (Grund)kommandos. Bis heute wird den Menschen gebetsmühlenartig eingeredet, dass das wichtigste aller Kommandos „Nein“ ist.
So schallt dieses markige Wort immer und immer wieder durch das Hundeohr, egal was der Hund aus des Menschen Sicht auch falsch gemacht hat.
Der Hund holt sich Frauchens Schuh - Nein! plärrt der Mensch
Der Hund springt Menschen an - Nein! plärrt der Mensch
Der springt auf die Couch - Nein! plärrt der Mensch
und wenn er nicht gestorben ist, so plärrt er immer weiter Nein!
Lässt der Hund das Objekt seiner Begierde nach dem Schrei fallen, freut sich der Mensch. Wie leicht ist es doch, sich einen gehorsamen Hund heranzukommandieren. Übersehen wird dabei gerne, dass es nicht Gehorsam ist sondern der Schreck über den aufgebrachten Menschen, welches den Hund von seinem Ansinnen ablassen lässt.
Was dann folgt, ist Eifindung Nummer 2. Den Menschen wurde und wird eingeredet, dass es zur positiven Verstärkung unbedingt ein Markerwort braucht und so wurde „feeeiiin“ auserwählt.
Es liegt in der Natur des Menschen, dass ein verbietendes „Nein“ in einer ganz anderen Intensität gerufen wird, als ein als Lob gedachtes „Fein“!
Wer meint dass dies alles Unsinn ist, den bitte ich die Worte auszutauschen.
Stiehlt der Hund sich etwas verbotenes, so rufen Sie bitte lauthals und erbost „Fein“! und benutzen als lobendes Markerwort „Neeiin“. Sie werden denselben Effekt erleben.
Mit den verwendeten Worten hat das Verhalten der Hunde nichts zu tun. Es die Art und Weise, wie es aus uns herauskommt.
Anstatt dem Hund militärischen Drill eintrichtern zu wollen, sollten wir ihm von Anfang zeigen, wie er sich in unserer Welt richtig verhält. Dazu gehört, gleich von Beginn an zu klären, wer die Ressourcen verwaltet und was für den Hund erlaubt ist.
Hat der Mensch die Ressourcen nicht für sich beansprucht, gehören diese ihm auch nicht. So einfach ist die Welt unserer Hunde.
Geht man diesen Weg, der eventuell etwas anstrengender für den Menschen ist, lernt der Hund sehr schnell was er darf und was nicht. Dazu gehört z.B. auch, dass alles was auf dem Boden liegt, dem Menschen gehört. Damit erübrigen sich diese Neins und Feins, die es in der Welt der Hunde nicht gibt.
Ersparen wir unseren Hunden unser Geplapper und Geschrei und geben ihnen die Chance sich an uns zu orientieren und uns freiwillig zu folgen. Dies aber erfordert die Bereitschaft umzudenken, an sich zu arbeiten und die Erkenntnis, dass Hunde nicht wie Menschen funktionieren (können). In der Ruhe liegt die Kraft!
„Wir Menschen haben mit unseren Worten bereits so viel Unheil angerichtet, dass mir ein Bellen meiner Hunde häufig lieber ist, als die vielen leeren Worthülsen so mancher Experten.“
Dieser Beitrag wurde ohne KI gedacht, geschrieben und veröffentlicht. Er ist ein Beitrag von Mensch für Mensch
©️ Marion Höft



