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Hundetrainerin Marion Höft

Marion Höft

Darf der Hund ins Bett?

Darf der Hund ins Menschenbett?


Diese Frage entzweit HundehalterInnen und Hundehalter und die Diskussionen werden teilweise emotional und kontrovers geführt. Und auch mir wird häufig die Frage gestellt, ob der Hund mit ins Bett darf. 


Warum eigentlich?


Gerne wird angeführt, dass Hunde erhöhte Positionen ausnutzen, um die Herrschaft über Haus und Hof zu übernehmen.

Hier möchte ich anmerken, dass kein Hund bestrebt ist, die Weltherrschaft zu übernehmen, im Gegenteil. Die meisten Hunde wären mit dieser Aufgabe hoffnungslos überfordert.


Brenzlig wird es nur, wenn der Mensch es versäumt hat die „Eigentumsverhältnisse“ zu klären.

Ein Bett, die Couch oder alles andere sind für Hunde in erster Linie Ressourcen, die im Zweifelsfall auch energisch gegen Konkurrenten (dies kann durchaus auch der Mensch sein) verteidigt werden. Ein gutes Beispiel hierfür sind Hunde, die ihr Spielzeug nicht mehr dem Menschen überlassen. Sie laufen damit weg oder zeigen ihren Menschen zähnefletschend, was sie von einer „Besitzaufgabe“ halten - nämlich nichts!


Häufig bitten HundehalterInnen um Unterstützung, weil Couch oder Bett vom Hund besetzt werden und er diese auch gegenüber seine Menschen energisch verteidigt.

Grundsätzlich gilt in der Welt der Hunde: worauf ich meine Pfote, mein edles Haupt oder meinen Astralkörper ablege, gehört mir. Diskussionen hierüber erübrigen sich, diese gibt es aus Hundesicht nicht.

Daher ist es auch meist sinnlos, den Hund zu bitten Couch oder Bett wieder seinen Menschen zu überlassen. Erstmal gilt: meins ist meins!


Ein weiters Problem welches häufig entsteht ist, dass zwar Herrchen oder Frauchen ins Bett dürfen, Partner oder Partnerin aber nicht. Diese werden unmissverständlich davon abgehalten, sich dem Bett auch nur zu nähern. Wird diese Warnung nicht beachtet, kommt es mitunter auch zu Angriffen.


Viele HundehalterInnen haben ihren Hunden gelernt, auf Kommando den ausgewählten Liegeplatz zu verlassen. Dies hat zur Folge, dass sich die Hunde immer wieder auf die begehrten Plätze legen und immer wieder weggeschickt werden müssen. Dass Bett, Couch oder sonstiges Mobilar dem Menschen gehört und dieser bestimmt, wer wann diese Ressource benutzt, haben sie aber nicht gelernt.


Damit es zuhause zu keinen Auseinandersetzungen um die Ressourcen kommt, ist es wichtig den Hunden von Anfang an zu lernen, dass alles, wirklich alles dem Menschen gehört. Hunde brauchen klare Regeln und Grenzen. Nur so können sie sich an die vom Menschen aufgestellten „Spielregeln“ halten.

Ist die Ressourcenverteilung geklärt und von den Hunden akzeptiert, ist es vollkommen egal ob der Hund mit im Menschenbett liegt oder nicht.


Ob dies hygienisch ist oder nicht, muss jeder für sich selbst beantworten. Auch die Frage, wie häufig die Bettwäsche gewechselt wird oder werden muss, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Manchmal aber ist dieses Zusammenliegen, das Teilen dieser Ressource und die gemeinsame Ruhezeit mehr wert, als alle angebotenen Beschäftigungsprogramme zusammen!


Und ja, meine Hunde dürfen ins Bett, wenn sie vorher „fragen“ und auf meine Erlaubnis warten. Ich gebe zu, dass es mitunter recht eng wird aber ich möchte diese besondere Nähe zu meinen Hunden nicht missen. Wenn Schlafenszeit ist, müssen sie den warmen Liegeplatz aber wieder mir überlassen.


Marion Höft

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